News vom Endurance Team Klingbeil

25.08.2017

Race report from the EM at Brüssel and the CEI** at Euston Park

Our european roadtrip

Little summary for our english speaking friends:

We had a fantastic trip through Europe. We drived 2600km by truck with 4 horses and 3 dogs- no, we’re not crazy, but endurance riders.

The first stop was in Brussels at the European Championship where Uschi was part of the german team.

It was a hard race for everyone: for the riders and horses the track was very difficult and also technical. For the crew it was a big challenge to arrive at the vetgate before the riders J

Sabrina Arnold and Uschi were positioned in the absolutely first group of the riders, who were riding between 20 and 28km/h. In the compulsory re-examination of the 4th loop the independent vet-pannel decided to eliminate Aid because of metabolic reasons. Luckily the treating vet could not find anything. Instead of being angry we were happy about our great and healthy horse Aid!! Next time it will be our turn!!

Melanie Arnold was also been eliminated because of a lameness of her mare. Rebecca Arnold could finish the race and Sabrina Arnold did a fantastic race and won the gold medal for Germany!

Directly after the race we started for the next adventure: the endurance race at Euston Park in Great Britain.

After a long journey we arrived at this fantastic place with so many great people. We really enjoyed our stay at Euston Park and we all agreed to come back there soon.

The start was very easy and we loved cantering with 160 other horses over the big fields of Great Britain. We fell in love with the beautiful landscape with sheeps and pigs, nice castles and rivers.

Uschi and Banu finished the CEI 2* as the fastest german rider and nearly 18 km/h- what a great job!!

All in all, we enjoyed the atmosphere and all the nice people of this race!

Thanks a lot to our whole team!!!!!!!!!!!!!

Rittbericht von der EM in Brüssel und dem CEI** in Euston Park

Wieder einmal durften wir erfahren, wie facettenreich und wunderschön unser Distanzsport ist.

2600km mit dem Truck, 4 Pferden und 3 Hunden durch ganz Europa.

Stress? Kein bisschen, das ist Distanzreiten!!!

Bereits im März 2017 konnte sich unsere Teamchefin mit Aid Du Florival über 120km für die Europameisterschaft in Brüssel qualifizieren.

Kurz vor Brüssel erreichte uns die Einladung für das Shk Mohammed Festival in Euston Park.

Kurzerhand beschlossen wir, auch dieses Rennen zu bestreiten.

Die erste Etappe der Reise war die Europameisterschaft in Brüssel, die über 160km ausgetragen wird.

Die deutsche Mannschaft bestand aus der Familie Arnold ( Sabrina, Melanie und Rebecca ) und Uschi.

Chef d’Equipe Annette Nothaft übernahm kompetent das Management und auch von Team-Vet Martina Zink bekamen wir tatkräftige Unterstützung.

Während die Pferde für Euston Park ihr Spa-hotel in der Nähe von Brüssel genossen, bereiteten wir uns mit Hochdruck auf den großen Wettbewerb vor.

Y-förmig angelegt im Stadtpark von Brüssel waren das Vetgate, Cooling und resting area positioniert.

Dort fand auch die Opening Ceremony statt, die aus der Vorstellung der Offiziellen und der Reiter bestand. Es wurden regionale Spezialitäten wie zum Beispiel belgische Frites und Bier zum Verkauf angeboten.

Die Voruntersuchung am Mittwoch passierten alle Pferde des deutschen Teams ( Sevince, Tarzibus, Serpa und Aid Du Florival  ).

Nach der im Anschluss stattfindenden Voruntersuchung für das Ladies race am Freitag wurde ab 18 Uhr abends die cooling und resting Area für die Nationen zum Aufbau freigegeben.

Frankreich durfte sich ganz vorne positionieren, während wir uns am Ende der cooling Area einrichten sollten.

Die Idee der fast dry Cooling lane der Organisatoren Pierre Arnaud und Nicolas Wahlen  führte zu heftigen Diskussionen, Wutausbrüchen einzelner Equipechefs und wurde während des Rennens gänzlich ignoriert, was beinahe zu einem Herzinfarkt des weiblichen Chief-stewards führte.

Nach einer sehr ruhigen und entspannten Nacht freuten wir uns auf den Start um 7.00 Uhr.

Im Vorfeld signalisierten Uschi und Sabrina bereits, jeweils die vorderen Plätzen erreiten zu wollen, während Melanie und Rebecca für die Absicherung der Mannschaftplatzierung sorgten.

Unser sonst so ruhiges und liebevoll “pummelchen” genanntes Pferd mutierte am Start kurzzeitig zu einem Panther und setzte sich dabei beim Aufsteigen mit Uschi beinahe auf eine Parkbank.

Nachdem der Jockey saß, musste die nächste Hürde bewältigt werden: der Start fand nämlich auf einem Wanderweg mit nur 3m Breite im Wald statt, was zu teils chaotischen Szenen führte.

Die Spanier übernahmen gleich die Führung gefolgt von einer Gruppe, in der auch Sabrina und Uschi dabei waren.

Auf der Strecke wurden Tempi zwischen 20 und 28 kmh geritten, was bei einer so anspruchsvollen Strecke höchstes  reiterliches Vermögen erfordert.

In dieser Konstellation begab sich die Spitzengruppe auch auf die zweite von fünf Loops.

Für die Crew stellte das Rennen eine große logistische  Herausforderung dar, da die Strecke der Crewcars durch den täglichen Straßenverkehr der Großstadt Brüssel führte. So mussten wir also 2 Autos auf die Strecke schicken, denen es zum Teil nicht möglich war, rechtzeitig das Vetgate zu erreichen.

In der cooling und resting area waren ebenfalls nur 2 grooms  erlaubt, sodass auch hier auf Hochtouren gearbeitet werden musste.

Für Sabrina und ihr Ausnahmepferd Tarzibus bedeutete dies natürlich einen Riesen Vorteil.

Uschi und Aid hingegen verloren dadurch den Anschluss zur Spitzengruppe und musste das Tempo reduzieren, da auch unser 2. Crewcar mit Plattfuß ausfiel.

Im 2. Vetgate wurden leider  Melanie Arnold und Sevince wegen Lahmheit eliminiert.

Während sich Sabrina weiterhin in der Spitzengruppe behaupten konnte, startete Uschi auf Platz 13 liegend alleine auf die  4. Runde.

Währenddessen erreichte Rebecca das Vetgate und konnte nach einer Re-examination ebenfalls auf die 4. Runde starten.

Bei der Re-examination in vetgate 4 entschloss das unabhängige pannel-team der Tierärzte trotz Puls 61/64 Aid aufgrund der anderen metabolischen Parameter zu eliminieren.

Gott sei dank ergab die sofortige Untersuchung des Tierärzte-teams im Treating Bereich einen Puls von 56 und auch sonst keine Werte, die keinen Grund zur Sorge darstellten.

Aid genoss daraufhin bei einsetzendem Regen ihr reichliches Abendessen.

Leider war mit diesem Ausfall die deutsche Mannschaft, die bis hier auf Platz 2 lag, geplatzt.

Trotz anfänglicher Enttäuschung und kurzer Irritation ist es ein Reifeprozess beim internationalen Distanzreiten eine solche Entscheidungen zu akzeptieren und uns über ein gesundes Pferd freuen zu können.

Mittlerweile durfte sich Deutschland über Gold freuen. Deutschlands einziger Profi-Reiter Sabrina Arnold im Distanzsport hat es zur Freude aller mit einer außergewöhnlichen Leistung geschafft, die erste Goldmedaille zu holen.

Während Rebecca und Serpa mit einer tollen Leistung auf Platz  finishen, waren wir schon wieder unterwegs zum nächsten Event.

Aid zog ins  Spa-hotel equest stables zu Charlotte und die anderen fuhren mit uns nach Euston Park weiter.

Dort wurden wir von einem sehr stimmungsvollen Ambiente begrüßt.

Mit über 500  Startern war dies eines der wohl größten Rennen in Europa.

In dieser traumhaften Anlage durften wir bei der Opening Ceremony falken und Jagdhunde bei der Arbeit beobachten und uns anschließend am riesigen Buffet mit Live-Musik und Tombola amüsieren.

Völlig stressfrei brachten wir um 6.00 die Voruntersuchung für den CEI 2* hinter uns.

Diese Anlage vermittelte uns von Anfang an eine grandiose Atmosphäre,  sodass wir uns mit 160 anderen Reitern auf unseren Start freuten.

Durch die deutlich gestiegene reiterliche Qualität in den letzten Jahren sind solche Massenstarts heutzutage ein unvergessliches, aber für die Zuschauer  völlig unspektakuläres Erlebnis.

Jule, Merle und Uschi galoppierten entspannt durch die herrliche Kulisse Englands: Schweine, Schafe und Kühe, zauberhafte Schlösser, englischer Rasen und wasserdurchquerungen machten es zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Die Strecke ist reiterlich anspruchsvoll und dennoch sehr pferdefreundliche.

Nichtsdestotrotz wurde Jule und Oris ein spitzer Stein und eine darauffolgende leichte Sohlenprellung im ersten Vetgate zum Verhängnis. 

Merle und Dydin kämpften mit einer leichten muskulären Verspannung und mussten nach 100km den Ritt beenden.

Als bestes deutsches Paar dieser Streckenlänge beendeten Uschi und  unsere Banu das Rennen auf Platz 28 mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von knapp 18kmh.

Take home für unsere eigenen CEI-Ritte in Babenhausen:

Die Distanzreiter sind das Herz und auch der Grund eines CEI-rittes. Ein freundliches Auftreten der gesamten Organisation, aber vor allem auch der Offiziellen schafft dann eine so gute Atmosphäre, dass alle gerne wiederkommen.

Nicht nur angekommen ist gewonnen, denn auch Dabeisein ist alles!!!!

Dem ganzen Endurance Team Klingbeil und der eingeflogenen Crew aus Sachsen und Sizilien haben diese Erlebnisse jedenfalls riesigen Spaß bereitet!!

Bilder von Brüssel

Bilder von Euston Park